Noch nie zuvor habe ich ein Elefanten-Baby mit einem so sanften und friedlichen Gesichtsausdruck gesehen.
Die kleine heißt Ischolta und ist Irenes Patenkind.
Patenkind ?! Ja !
Der Verein "Rettet die Elefanten Afrikas e.V." vermittelt Patenschaften für Elefantenwaisen in Kenia.
In Kenia gibt es zwei Elefanten-Waisenhäuser. Eins befindet sich im Nairobi-Nationalpark und das andere im Tsavo-Ost-Nationalpark.
Nach Nairobi werden die ganz kleinen Elefanten-Babys gebracht, die zum Teil erst wenige Wochen alt sind. Hier werden sie mit der Flasche aufgepäppelt was
gar nicht so einfach ist. Daphne Sheldrick, die die Waisenhäuser gegründet hat und neben den Ställen der Babys in Nairobi wohnt, hat lange Zeit gebraucht um die richtige Mischung für die Milch zu finden, da die Kleinen an Kuhmilch eingehen. Aber sie hat es geschafft und wie man sieht - es schmeckt. In Nairobi werden die |
Minis 24 Stunden am Tag betreut um über ihrem Schicksalsschlag, ein Waise zu sein, einfacher hinweg zu kommen. In der Natur lässt ihre Mutter oder die Tanten sie auch nie allein. Bei einigen kommt es vor, dass sie Nachts Alpträume haben.
Aber da die Keeper (Betreuer) immer da sind und sich um die Rüsselmäuse kümmern, schaffen sie es recht schnell wieder Anschluss zu den anderen Waisen zu bekommen und bei ihren Streifzügen durch den Nationalpark und ausgedehnten Schlammbädern kehrt |
auch ihre Lebensfreude wieder zurück. Hier in Nairobi ist das Waisenhaus für Besucher in der Mittagszeit geöffnet und für einen kleinen Eintritts-Preis kann man den Kleinen bei ihrem mittäglichen Schlammbad zusehen. Ein wahrer Augenschmaus. Die Schlammbäder sind für |
die Elefanten-Babys lebenswichtig, denn ihnen fehlt ein in der Muttermilch enthaltener Stoff, der die Haut widerstandsfähig gegen die gefährlichen UV-Strahlen macht. Das nach dem Bad aufgelegte "Makeup" aus roter Erde wirkt wie ein Sunblocker. Diese rote Erde gibt es in Nairobi aber ursprünglich gar nicht. Genauso wie wilde Elefanten. Die rote Erde wird vom Tsavo-Ost |
herangekarrt. Aber natürlich keine wilden Elefanten. Man bereitet die Rüsselmäuse mit dieser roten Erde auf ihre zukünftige Heimat vor:
dem Tsavo. Das Ziel von Daphne Sheldrick ist es nämlich, die Waisen wieder auszuwildern. Nur, wo keine wild lebenden Elefanten sind, kann man Waisen auch nicht auswildern, da sie den Anschluss an wilde Herden brauchen. Und die Sache mit der roten Erde ist auch ganz einfach, denn die Minis sollen sich von klein auf daran gewöhnen, dass rote Erde gut ist und man sich darin wunderbar wälzen kann. Ist die Zeit dann so weit, steht auf dem Gelände des Waisenhauses plötzlich ein riesiger Sattelschlepper. Auf der Ladefläche werden die Waisen dann gefüttert und es wird darauf gespielt. |
So gewöhnen sich die Elefanten an den Stahlkoloss. Irgendwann geht dann die Klappe zu und eine lange "verspielte" Reise beginnt - zum Tsavo-Nationalpark.
Der Tsavo ist der größte Park Kenias und hier gibt es jede Menge freilebender Elefanten. Also ein idealer Platz um die Waisen auszuwildern. Von der "Red Elephant Safari Lodge" aus kann man die wilden Elefanten häufig sehen. Die Lodge gehört einem Deutschen, Detlef Felix, der auch schon einen Narren an den Waisen gefressen hat. Genau - zurück zu |
den Waisen in dem Waisenhaus im Tsavo. Hier ist der Zutritt für Touristen natürlich verboten. Der Kontakt mit Menschen soll hier auf ein Minimum reduziert werden, damit die Auswilderung einfacher von statten geht. Sogar die Keeper wechseln regelmäßig zwischen dem Tsavo und Nairobi damit sich die Tiere nicht an eine bestimmte Person gewöhnen. Nur wenn man eine Patenschaft |
für eines der hier ansässigen Waisen übernommen hat, bekommt man eine Sondergenehmigung die Ställe und die Rüsselmäuse zu besuchen. Ein Erlebnis, das man nie wieder vergisst. Ab einem bestimmten Alter bekommen die Waisen nicht mehr nur die Flasche, sondern auch Feste Nahrung, wie Kokos-Brei und |
natürlich frische Blätter. Diese Äste müssen Teilweise während der Trockenzeit von weit her geholt werden. Und geht man dann zu Bett, findet man dort das saftige Grün. Auch hier steht für die Keeper ein Bett, damit einer immer jemand bei den Schützlingen sein kann. Immer in Rüsselweite.
Hier trafen wir beim unserem letzten Besuch auf NDARA. dieses fünf Monate alte Elefanten-Baby wurde aus einer Pipeline gezogen und sah einfach |
erbärmlich aus. Voller Schrammen und Verletzungen war die Kleine. Die Keeper versicherten uns jedoch, dass NDARA über den Berg sei und es ihr jetzt
stetig besser gehe. Schon bald wird auch sie den Kontakt zu der Gruppe gefunden haben und das auch durch die Hilfe der älteren Waisen, die jüngere Leidensgenossen liebevoll aufnehmen und versuchen ihnen eine Ersatzmutter zu sein. Und es gibt einige große Waisen, die sich dort sehr engagieren. Sie bieten den Kleineren ebenso einen sehr guten Schutz. |
Nach dem traurigen Anblick der zerschundenen Ndara bei unserem letzten Besuch hatte Irene ein Erlebnis bei dem, erzählt sie Heute davon, sie noch immer glänzende Augen bekommt und ihr Gesicht zu einem einzigen Lächeln wird. Sie durfte einem der Rüsselmäuse die Flasche geben. Eine kleine Beschwerde bringt sie trotzdem immer noch an: Die Kleine hatte die Flasche viel zu schnell leer gesaugt. Nur ein paar Schluck und die Flasche war leer. Aber trotzdem war es ein super schönes Gefühl für meine Elefanten-Närrin. So etwas erlebt man nicht alle Tage. |
Die Keeper ziehen Tag täglich mit ihren Schützlingen durch den Tsavo-Ost-Nationalpark und machen die Waisen dort mit der Wildbahn vertraut. Sie treffen auf diesen Wanderungen auf andere wilde Tiere sowie auch auf wilde Elefanten. Manchmal sind die Kleinen dann etwas ängstlich aber | |
hin und wieder nehmen sie dann auch Kontakt mit den wilden Elefanten auf. Mit der Zeit gewöhnen sich die durch Menschenhand großgezogenen Waisen und die in Freiheit herangewachsenen Elefanten aneinander. So funktioniert es, dass sich die Waisen immer mehr abkapseln. Nach einer gewissen Zeit | |
bleiben die Waisen dann auch über Nacht im Park, da sie einfach keine Lust haben in das Waisenhaus zurück zu gehen. Sind sie alt genug, wird ihnen das dann auch gewährt. In den Anfängen dieser Selbstständigkeit stehen die Auswärtsschläfer meist am nächsten Morgen schon wieder vor der Türe und wollen wieder in die Obhut ihrer Betreuer zurück. Und sie | |
erfahren hier dann auch das Gefühl, dass sie jeder Zeit Willkommen sind. So sind einige Elefanten von Daphne Sheldrick schon ausgewildert worden, die dann einige Monate oder Jahre mit wilden Elefanten oder als "Wilde Waisen Herde" durch den Park ziehen. Erstaunlich hierbei ist, dass, sollten die Ex-Schützlinge ein ernstes Problem haben, sie sich genau erinnern, wo ihnen geholfen wurde und dann hierher zurück kommen. |
Daphne Sheldrick ist der erste Mensch, dem es gelungen ist, Elefanten mit der Flasche großzuziehen und sie auf so sanfte Art und Weise in die Natur zurück zu führen. Für ihre Arbeit erhielt sie den Ehren-Doktor-Titel der Universität Glasgow. Und sie ist trotz alledem eine äußerst nette und freundliche Dame geblieben. |
Wie der Bericht gezeigt hat, hängen an dem Projekt viele Arbeitsplätze. Deshalb haben wir auch kein schlechtes Gewissen Geld für Tiere zu geben, denn es kommt auch den Einheimischen zu Gute. Die Aufwendungen für eine Patenschaft sind erdenklich gering. Gerade mal 23,00€ im Jahr kostet eine Patenschaft. Im ersten Jahr 1,53€ mehr für Porto Bild etc. Bei Interesse unbedingt auf die Homepage von "Rettet die Elefanten Afrikas e.V." gehen.
Für mehr Infos oder Anregungen gibt es einen E-Mail Kontakt.
kwa heri
Nobbi & Irene
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